Was lange währt, wird endlich gut. Noch vor den Weihnachtsferien sind Lehrer und Schüler der Grundschule in Schanbach in das sanierte Hauptgebäude umgezogen. Damit der Umzug vor Ferienbeginn klappte, haben alle mit abgepackt. „Ich bin froh, dass das noch vor Weihnachten passiert ist, denn dann hat man das alles aus dem Kopf“, freut sich Wolfgang Bihl, der Rektor der Schule. Die Entscheidung, den Umzug nicht in den Weihnachtsferien zu machen, war für Bihl genau richtig. „Alle Lehrer haben super mitgezogen und den Kindern hat es sehr viel Spaß gemacht“, versichert er.

Eigentlich hätte das für 4,3 Millionen Euro von Grund auf sanierte Gebäude noch vor den Sommerferien fertig werden sollen, doch dann entschied sich die Gemeinde Aichwald, auch noch die Fenster auszutauschen. Nach der ursprünglichen Planung hätten die alten Fenster drin bleiben sollen. Als jedoch das Land weitere 246 000 Euro als Zuschuss aus dem Förderprogramm Klimaschutz-Plus in Aussicht stellte, falls das Gebäude noch stärker energetisch saniert würde, nutzten Verwaltung und Gemeinderat die Chance, berichtet Ansgar Voorwold, Leiter des Bau- und Umweltamts. Insgesamt förderte das Land die Sanierung der Schule mit einer knappen Million Euro.

Die Arbeiten am Hauptgebäude haben fast eineinhalb Jahre gedauert. Das aus den 80er-Jahren stammende Objekt wurde bis auf die Grundmauern entkernt und von Grund auf saniert. Es wurden alle Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert und ein Aufzug für Rollstuhlfahrer eingebaut. Jeder Raum erhielt eine eigene Lüftungsanlage sowie neue Fenster und die früheren Außentoiletten sind jetzt in das Schulgebäude integriert. Das ist für die knapp 150 Grundschulkinder, die in Schanbach unterrichtet werden, sicherer.

Was vor allem die Kinder besonders freut und den Lehrern ihre Arbeit enorm erleichtert: In jedem Klassenzimmer gibt es anstatt normaler Kreidetafeln nun moderne Smartboards, auf denen nicht nur geschrieben werden kann, sondern die zugleich auch als riesige Monitore dienen, auf denen Filme gezeigt werden können und es einen Zugriff auf das Internet gibt. Im ganzen Schulgebäude gibt es W-Lan und jeder Raum verfügt über einen Netzwerkanschluss. Alles zusammen macht die Schule für Rektor Bihl „zu der am modernsten ausgestatteten Grundschule im Landkreis Esslingen und darüber hinaus“.

Gefragt, ob der Umzug letzte Woche reibungslos verlaufen ist, wird der Schulleiter etwas nachdenklich. „Wir sind noch lange nicht fertig und es kam auch einiges dazwischen“, sagt er. So haben beispielsweise die Smartboards in den Klassenzimmern nicht wie mit den zuständigen Firmen vereinbart auf Anhieb funktioniert. Deshalb konnten manche Klassen nicht gleich in ihre Klassenzimmer. „Ich musste dann 26 Kinder in einem Container unterrichten, wo es nur 16 Hocker gab“, erzählt Bihl. Er sei froh gewesen, als das vorbei war.

Außenanlagen fehlen noch

Wenn in den nächsten Wochen die Arbeiten an den Außenanlagen abgeschlossen werden, was noch einmal etwa 300 000 Euro kosten wird, geht für die Schule eine fast zwei Jahre dauernde Ausnahmesituation zu Ende. Als zwischen Juli 2017 und August 2018 das Nebengebäude für 3,6 Millionen Euro saniert wurde, drängte sich der gesamte Schulbetrieb im Hauptgebäude zusammen. In den Sommerferien 2018 zog die Schulgemeinde dann ins sanierte Nebengebäude um und bekam für den Unterricht zusätzlich drei Container. Damit war der Weg für die Sanierung des Hauptgebäudes frei.

Nachdem nun alle Sanierungsarbeiten am Schulstandort Schanbach abgeschlossen sind, gibt es im Nebengebäude keine Klassenzimmer mehr. Es beherbergt jetzt unter anderem den Musiksaal, die Mensa mit 70 Plätzen und die Lehrküche sowie im Untergeschoss die Räume der Kinderkrippe.