AichwaldWas ist der logische nächste Schritt, wenn das Land längst den Förderzuschlag für einen neuen Radweg gewährt hat? Dann wird der Radweg gebaut, richtig? Falsch. Die Förderzusage ist inzwischen schon mehr als fünf Jahre alt – sie wurde 2014 erteilt – doch auf der eineinhalb Kilometer langen Strecke zwischen der Deponie Weißer Stein und dem Aichwalder Ortsteil Aichschieß müssen die Radfahrer immer noch auf eine viel befahrene Landesstraße (L 1201) wechseln.

Im Oktober hatte die Eßlinger Zeitung zuletzt über den Stand der Dinge in Sachen Radweg berichtet. Dort stand, dass das Land Baden-Württemberg den Weg in das „Lückenschlussprogramm 2015 bis 2016“ aufgenommen hat. Sowohl das zuständige Regierungspräsidium (RP) Stuttgart als auch die Stadt Esslingen, auf deren Gemarkung die Strecke verläuft, reden sich mit personellen Engpässen heraus.

Für die erste Hälfte, von Aichschieß aus gesehen, liege bereits ein Planentwurf vor, den man von einen externen Büro habe anfertigen lassen. Den zweiten Abschnitt sei man aufgrund der besagten personellen Veränderungen im Stadtplanungsamt noch nicht angegangen. 2,50 Meter breit soll der Radweg werden und knapp zwei Meter Abstand zur Landesstraße haben.

Doch wann es endlich losgeht, ist damit noch nicht gesagt. Das Genehmigungsverfahren für den Radweg zwischen Aichschieß und dem Weißen Stein werde wohl Anfang 2020 losgehen, hieß es im Oktober vom Tiefbauamt der Stadt Esslingen. Baubeginn für den 325 000 Euro teuren Radweg könnte dann im Frühjahr 2021 sein. Das Tiefbauamt rechnet insgesamt mit einer Bauzeit von zwei bis drei Monaten. Neben den personellen Engpässen spielen im Übrigen auch andere Probleme eine Rolle, so eine erforderliche Neuordnung der Liegenschaften und die Frage von ökologischen Ausgleichsflächen und Naturschutz.

Insgesamt wartet die Schurwaldgemeinde übrigens nicht erst seit fünf Jahren auf den Lückenschluss im Radwegenetz, sondern schon seit bestimmt 30 Jahren. Es bleibt also zu hoffen, dass es mit diesem Jahrzehnteprojekt im neuen Jahr vorangeht.