Die Friedenslinde im kleinsten Ortsteil Aichwalds ist ein Naturdenkmal. In diesem Jahr wird der Baum in Lobenrot 150 Jahre alt. Pünktlich zum Jubiläum soll ihm ein ansprechenderes Umfeld beschert werden. Die Mitglieder des Gemeinderates haben der geplanten Umgestaltung des Platzes vor dem Milchhäusle zugestimmt, sodass die Verwaltung die Arbeiten in diesem Monat ausschreiben kann. Sie plant mit Kosten in Höhe von insgesamt 135 000 Euro.

Der Entscheidung sind viele Diskussionen unter Beteiligung der Bürgerschaft vorangegangen. Dass der Platz einer Frischekur bedarf, stand schon länger fest – unter anderem deshalb, weil der alte Belag der Friedenslinde zusetzt, diese bekommt nicht genug Wasser. Im vergangenen Jahr wurde auf Anregung der SPD-Fraktion außerdem beschlossen, den Ort nach dem Widerstandskämpfer der Weißen Rose, Eugen Grimminger, zu benennen. Er hatte nach dem Zweiten Weltkrieg in Lobenrot gelebt.

Nun will man ans Werk gehen. Damit die Friedenslinde künftig ihren Durst stillen kann, wird die versiegelte Fläche rund um den Baum verringert. Der Bereich zwischen Linde und Milchhäusle erhält ein einheitliches Pflaster ohne Stolperfallen. Eine neue Sitzgruppe soll nicht mehr vor dem Milchhäusle sondern etwas weiter nördlich Richtung Bergstraße aufgestellt werden. Auf einer Informationstafel sollen einerseits die wichtigsten Sehenswürdigkeiten rund um Lobenrot mit einer Karte verzeichnet werden. Außerdem gibt es eine kurze Zusammenfassung zu Leben und Werk Eugen Grimmingers – letztere wird auf die Bitte aus dem Ältestenrat hin noch etwas entschlackt, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten. Die Lobenroter hatten die Möglichkeit zur schriftlichen Stellungnahme und es gab einen runden Tisch im Sommer. Ihre Anregungen seien mit eingeflossen, sagte Bauamtsleiter Ansgar Voorwold.

Aus dem Gemeinderat kam einhelliges Lob für die Pläne. „Die Verwaltung und die Planer haben die Wünsche prima umgesetzt“, sagte Walter Knapp (Grüne). Ähnlich äußerte sich Günter Maier (Freie Wähler). Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Richter zeigte sich froh, dass der SPD-Antrag zur Würdigung Grimmingers in dieser Form aufgegriffen worden sei. Es sei zwar eine aufwendige und kostenintensive Maßnahme, merkte Volker Haug, Vorsitzender der CDU-Fraktion an. Doch er finde es wichtig, dass man den kleinen Ortsteil Lobenrot nicht vergesse. Es sei wichtig, ihm etwas Gutes zu tun. Niko Seifried, der für die FDP im Gremium sitzt, machte den Vorschlag zu prüfen, ob am Platz eine Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge möglich sei, da ohnehin eine Steckdose für Veranstaltungen geplant ist.