Der Fernunterricht funktioniert

EZ vom 4.5.21, (gg)

„Es ist kein Vergleich zum Präsenzunterricht, aber es läuft gut“, fasst Tanja Loichen die Situation in der Grundschule Aichwald zusammen. Wie die meisten Kinder im Land haben die Schülerinnen und Schüler der Schurwaldgemeinde derzeit nur Fernunterricht, wenn sie nicht gerade in der Notbetreuung sind. Konrektorin Loichen und ihre Kolleginnen und Kollegen haben sich mittlerweile mit den digitalen Mitteln, die in der Coronapandemie den einzigen Kontakt zu ihren Klassen ermöglichen, arrangiert. Das vermittelt der Bericht, den Loichen kürzlich in einer Sitzung des Aichwalder Gemeinderats gab. „Ich sehe die Kinder jeden Tag.“ Entsprechenden Zuspruch erhalte das Lehrpersonal auch von den Eltern. Das bestätigten mehrere Gemeinderatsmitglieder, die den Lehrerinnen und Lehrern für ihren Einsatz dankten.

Über Landesmittel hatte die Grundschule 40 Leihtablets erhalten, die sie an Kinder ausgab, deren Familien sich die Anschaffung nicht leisten oder die aufgrund der hohen Nachfrage keine Tablets anschaffen konnten. Den Kindern, selbst den Erstklässlern, gelinge es mittlerweile, die Tablets selbstständig zu bedienen, sagt Loichen. Sie seien während der Konferenzen sehr diszipliniert. Die Hausaufgaben würden gemacht. Den Unterricht geben die Lehrerinnen und Lehrer von zu Hause oder der Schule aus – wobei am Standort Aichschieß die WLAN-Verbindung nicht stabil genug sei.

Für ehrenamtliche Hilfe offen

Ob die Situation die Leistungen und die Psyche der Kinder beeinträchtige, das lasse sich schwer beantworten, sagte Loichen auf eine entsprechende Frage aus dem Gremium. Man habe bereits besorgte Eltern zur Beratung an die Schulsozialarbeit weitervermittelt und sie wisse, dass Ergotherapie für Kinder stark gefragt sei. Im Unterricht sei das ein oder andere Kind vielleicht etwas weinerlicher. Aber an Leistungsabfragen lasse sich eine negative Entwicklung derzeit nicht feststellen. „Wir sind pädagogisch gut dabei, das aufzufangen. Ich weiß aber nicht, wie lange wir das noch schaffen.“ Einige Kinder bräuchten eine Einzelbetreuung, die die Schule nicht leisten kann, erklärt Loichen. Sie wirft ein mögliches Nachhilfeprogramm durch Ehrenamtliche in den Raum, für das die Schule offen wäre. Eine Lernbrücke in den Sommerferien, um einen Teil des Rückstands aufzuholen, sei bis dato nicht geplant. „Wir sind am Limit. Was besonders an den Nerven zehrt, ist das ständige ‚Schule auf – Schule zu’.“