Aichwald. Der Aichwalder Gemeinderat hat den Haushaltsplan für 2019 einstimmig beschlossen, mit Zahlen, die sogar etwas erfreulicher sind als im vorgestellten Entwurf. Denn nun konnten Zuschüsse des Landes für die Schulsanierung mit eingerechnet werden. Dem gegenüber stehen zwar auch einige zusätzliche Ausgaben, unter dem Strich fließen aber voraussichtlich 1,6 Millionen Euro statt der geplanten 1,2 Millionen in die Rücklage.

Mehrausgaben entstehen unter anderem durch eine energetisch hochwertigere Sanierung des Hauptgebäudes der Schanbacher Schule. Die Gemeinde hatte einen Antrag fürs Programm „Klimaschutz-Plus“ gestellt und und hat eine Zusage erhalten. Das bedeutet, dass sie bei der Sanierung einen höheren Standard ansetzten muss, aber knapp zwei Drittel der zusätzlichen Kosten erstattet bekommt. Letztlich bleiben rund 130 000 Euro zusätzlich an Aichwald hängen. Jedoch ging nun auch der allgemeine Förderbescheid über mehr als 700 000 Euro ein, was zu den guten Zahlen führt.

Einige kleinere Zusatzausgaben kommen aufgrund von Haushaltsanträgen zustande. So sind 20 000 Euro für Software und Tablets vorgesehen, damit der Gemeinderat künftig „papierlos“ arbeiten kann (Antrag SPD). 10 000 Euro zusätzlich werden für einen Spielplatz an den Asylbewerberunterkünften vorgehalten (Anträge SPD und Grüne). Die Verwaltung soll den Landkreis um Beteiligung bitten.

Der Verein Wildwasser bekommt zunächst für fünf Jahre einen Zuschuss von 1000 Euro jährlich – das war der Kompromiss aus Anträgen von Grünen und CDU. Eine höhere Ökostrom-Quote wird die Gemeinde geschätzt knapp 9000 Euro zusätzlich im Jahr kosten (Antrag Grüne). Sie bezieht dann rund 80 Prozent Ökostrom für ihre Gebäude und Einrichtungen, allerdings ohne Neuanlagenquote. Die SPD hätte sogar einen 100-Prozent-Anteil befürwortet: „Uns geht es um die politische Botschaft“, sagte Michael Neumann. Und die Freien Wähler brachten den Vorschlag ein, mehr eigenen Strom aus Fotovoltaikanlagen zu produzieren. Das sei allerdings ein anderes Thema, sagte Volker Haug, der derzeit als stellvertretender Bürgermeister die Sitzungen leitet.

Kein Gehör fand der Antrag der SPD auf eine offenere Gestaltung des Bürgerbüros im Rathaus. Das sei aus Sicht der Verwaltung räumlich nicht umsetzbar, sagte Hauptamtsleiter Stefan Felchle. Auch werde die Möglichkeit, im Zweifelsfall die Glasscheibe schließen zu können, von den Mitarbeiterinnen so gewünscht.

Die Freien Wähler konnten sich mit ihrem Antrag, zum Schutz des Waldes weniger Holz einzuschlagen, nicht durchsetzen. Denn die anderen Fraktionen waren von diesem Konzept nicht überzeugt, es soll nun im Rahmen des nächsten Forstwirtschaftsplans mit den Experten besprochen werden. Ebenso soll der Obst- und Gartenbauverein in einer kommenden Sitzung über die Öko-Zertifizierung von Streuobstwiesen und die anfallenden Kosten berichten (Antrag CDU und SPD).

Der Bauhof soll zur Entlastung künftig mehr Aufträge extern vergeben. Er verwendet schon seit Jahren keine Pestizide mehr – danach hatten die Grünen gefragt – und wird Wildblumenflächen aussäen, da sich die Gemeinde 2019 am Projekt „blühender Landkreis“ beteiligen will.