Alles in allem bin ich positiv überrascht“, antwortet Kai Pfefferkorn auf die Frage, wie ein Nachmittag im Aichwalder Domino in diesen Zeiten funktioniert. Manche der jungen Besucher hielten den Sicherheitsabstand zueinander und die anderen Hygieneregeln, die mittlerweile zum Pandemiealltag gehören, gut ein. Andere müsse das Team ermahnen, erklärt der Jugendhausleiter – und das bei regelmäßigen Programmpunkten wie den Cafés am Nachmittag und Abend, wenn die Teenager eigentlich in Ruhe gelassen werden wollen, sich einfach nur an einem verlässlichen Anlaufpunkt treffen und Zeit miteinander verbringen, ohne aufwendiges Veranstaltungsprogramm. Mit der Rolle als ständiger Mahner ist zwar auch der Sozialarbeiter des Kreisjugendrings nicht ganz zufrieden. Aber man wolle eben kein Corona-Herd werden. „Wieder zu schließen, wäre für die Teenager eine Katastrophe“, sagt Pfefferkorn. Das Jugendhaus sei derzeit für viele die einzige Möglichkeit, mal rauszukommen.

Die Domino-Mannschaft hat drei Mal pro Woche werktags nachmittags für Kinder und Jugendliche geöffnet. Neben Handhygiene und der Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung auf den Gängen gehören zum Hygienekonzept begrenzte Besucherzahlen und Anmeldungen für die Veranstaltungen. Das Teeny-Café von 15 bis 17 Uhr und das Café für die etwas Älteren von 17 bis 20 Uhr haben sich aus den Bedarfen der jungen Aichwalder heraus entwickelt: Andere Angebote wie ein Mädchen-Café wurden kaum angenommen. Überhaupt sind die Teenies, wie Pfefferkorn die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen nennt, nicht die Kernzielgruppe des Jugendhauses – nur fünf Besucher dieser Altersspanne kommen regelmäßig. Viele hätten nachmittags kaum Zeit, begründete Pfefferkorn diesen Umstand jüngst in der Gemeinderatssitzung. Für viele sei aber auch Esslingen als Treffpunkt interessanter. Die Gruppe der 15- bis Mitte-20-Jährigen ist dagegen wieder größer mit etwa 15 bis 20 Besuchern. Aus dieser Gruppe heraus engagieren sich auch einige ehrenamtlich und organisieren einmal im Monat abends den gut besuchten Treff „Feierabend“ – der allerdings corona-bedingt derzeit nicht stattfindet.

Darüber hinaus ist die Domino-Mannschaft – neben Pfefferkorn sind das Jugend- und Heimerzieherin Michaela Löwenthal und Tanja Haupt, die ein Freiwilliges Soziales Jahr leistet – für die Schulsozialarbeit in der Gemeinde verantwortlich. Sie bietet einen Nachmittag für Kinder bis zwölf, eine Eltern-Kind-Gruppe und einen Treff zum Austausch mit den Lehrern der Aichwalder Schulen – auch diese Angebote sind aus dem Bedarf heraus entstanden. Für diese Flexibilität erhielt Pfefferkorn aus dem Gemeinderat viel Lob. Auf dem Plan für die kommenden Monate steht auch der Wunsch, Jugendliche stärker politisch zu beteiligen. Dazu wurde ein Antrag beim Projekt Jugend bewegt eingereicht, das Gemeinden bei solchen Vorhaben berät.

Kommende Woche ist aber erst mal das Herbstferienprogramm wichtig: Von Montag bis Donnerstag, 26. bis 29. Oktober, gibt es sechs Stunden Programm in kleinen Gruppen für Kinder von sechs bis zehn Jahren. Am Freitag, 30. Oktober, ist Halloween-Party. Vereinzelt sind noch Plätze frei. Anmeldung (bis 23. Oktober) unter https://aichwald.feripro.de .