Aichwald. Sie belegen Platz eins, und das mit Abstand: Eva-Maria Esslinger, Matthias Pintor und ihre drei Söhne Samuel, David und Lukas sind die ersten Bewohner des Aichwalder Neubaugebiets Fuchsbühl. Sie sind Ende April eingezogen und überglücklich in ihrem neuen Zuhause. „Wir haben noch gewitzelt, dass wir eigentlich in der Zeitung kommen müssten“, sagt Eva-Maria Esslinger und ist trotzdem ziemlich verblüfft, als die Presse vor der Tür steht und sie vom Video-Meeting im Homeoffice wegholt. Sie zeigt ein Schild, das eine Freundin der Familie im Comicstil gezeichnet hat: „1st on Fuchsbühl“ steht darauf, und die Zimmer aller Familienmitglieder sind beschriftet. Die Jungs haben jeder ein eigenes Zimmer; vorher hat die Familie sehr beengt in einer Wohnung an der Schanbacher Ortsdurchfahrt gewohnt.

Das war schwierig, vor allem im Lockdown, als zwei berufstätige Eltern und die zwei Schulkinder quasi am selben Tisch arbeiten mussten. „Wir waren so froh, dass wir umziehen konnten“, sagt Eva-Maria Esslinger glücklich. „Das ist hier Erholung pur in dem Haus.“ Bislang ist die Familie ziemlich für sich, vor der Haustür tummeln sich Fuchs und Hase, Falke und Bussard. Keine anderen Bewohner werden gestört und die Jungs spielen gern auf der Straße oder im Matsch. Garten und die Terrasse sehen schon richtig wohnlich aus, mit Blumen und Kinderfahrzeugen in der Einfahrt, über der bunte Fähnchen flattern. Lukas besucht den Waldkindergarten in Aichschieß, Samuel und David haben vielleicht den kürzesten Schulweg von allen Schanbachern und bringen an diesem Tag Freunde zum Mittagessen mit, die in einem der anderen Ortsteile wohnen. In drei Minuten sind die Kinder von der Schule daheim, zumindest theoretisch – manchmal dauert es aber auch recht lange, weil ein Bolzplatz auf dem Weg liegt.

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Als das Ehepaar vom Start des Baugebiets Fuchsbühl hörte, hat es sofort reagiert und bei den privaten Grundstückseignern angefragt. So kam die Familie zu ihrem Bauplatz, auf dem nun ein Holz-Fertighaus aus der Region steht. Rundum sind eine Handvoll weiterer Häuser im Werden. Die künftigen Nachbarn kennt die Familie zumindest mal vom Sehen oder auch schon ein bisschen näher und freut sich auf sie. Es gebe „ganz viele Kinder, eigentlich in jedem Haus“, sagt Eva-Maria Esslinger. Im September werden voraussichtlich die Nächsten einziehen.

Neben den Gebäuden im Rohbau laufe für vier weitere Häuser das Genehmigungsverfahren, berichtet Ortsbaumeister Ansgar Voorwold. Die Plätze seien sehr gefragt, das merke man auch daran, dass viele Grundstücke „deutlich über dem Bodenrichtwert verkauft“ worden seien. Insgesamt können im Fuchsbühl auf 21 Grundstücken Einzel- und Reihenhäuser entstehen. Dazu kommt im nördlichen Teil, entlang der Krummhardter Straße, der Geschosswohnungsbau. Die Gemeinde hatte für diesen 9000 Quadratmeter großen Bereich einen europaweiten Investoren- und Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den die BPD Immobilienentwicklung zusammen mit dem Architekturbüro Kränzle+Fischer-Wasels im März für sich entschied. Das Unternehmen, das sich auf die Fahnen schreibt, günstigen Wohnraum und Nachhaltigkeit zu verbinden, hat mittlerweile auch die zugehörigen Grundstücke gekauft. Es wird neun Gebäude mit 55 Eigentums- und 49 Mietwohnungen bauen, letztere allesamt mit öffentlichen Geldern gefördert und mit folglich günstigen Mieten.

Die Gemeinde rechnet mit rund 350 Neubürgern im Fuchsbühl. Das sei bei einem 7500-Einwohner-Ort „schon eine Hausnummer“, stellt der Ortsbaumeister fest: „Da muss sich die Infrastruktur auch mitentwickeln.“ Weitere große Baugebiete wird es in Aichwald in näherer Zukunft nicht geben.