Aichwald. Der Landgasthof Krone im Aichwalder Ortsteil Aichschieß steht schon seit knapp fünf Jahren leer. Nur die Fremdenzimmer in dem im Jahr 1900 erbauten Gebäude sind noch vermietet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Landgasthof ein beliebtes Ausflugsziel auf dem Schurwald. Im Jahr 1954 kamen im Hinterhof ein Schlachthaus und Garagen dazu. Läuft alles nach Plan, werden das Traditionslokal und die Nebengebäude schon bald abgerissen. Auf dem ungefähr 2800 Quadratmeter großen Grundstück sollen Wohnungen entstehen. Der Aichwalder Gemeinderat stimmte kürzlich dem entsprechenden Vorentwurf des Plans zu und gab grünes Licht für die für das Projekt notwendige achte Änderung des Bebauungsplans „Holderbett-Reiseäcker-Buchenäcker“. Zugleich soll auf Grundlage des Vorentwurfs eine sogenannte frühzeitige Bürgerbeteiligung durchgeführt werden.

Gemeinderat stimmt Vorentwurf zu

Damit auf dem Gelände zwischen dem Aichschießer Kreisverkehr und der Straße Im Holderbett Wohnraum entstehen kann, war die Planänderung notwendig geworden. Ein erster Bauantrag, den der Inhaber des Krone-Areals vor vier Jahren gestellt hatte, war trotz Zustimmung des Technischen Ausschusses letztlich am Veto des Landratsamts gescheitert. Die untere Baurechtsbehörde im Landkreis hatte die zu großen Abweichungen von den bislang geltenden Bebauungsplänen kritisiert.

Inzwischen hat das Nürtinger Ingenieurbüro Melber und Metzger den Bebauungsplan angepasst und den Aichwalder Gemeinderäten den Vorentwurf präsentiert. „Es war von Anfang an klar gewesen, dass das Projekt ohne eine Änderung des Bebauungsplans nicht realisiert werden kann“, sagt Rainer Metzger. Dem entsprechend dürfen laut Metzger 1350 Quadratmeter und damit 40 Prozent des Areals überbaut werden. Wäre es nach dem alten Bebauungsplan gegangen, hätten knapp 1800 Quadratmeter überbaut werden dürfen. Geplant sind vier Mehrfamilienhäuser mit 34 Wohneinheiten und einer Tiefgarage mit 39 Stellplätzen für die Bewohner. Sechs weitere Stellplätze sollen entlang der Straße Im Holderbett entstehen. Auf dem Grundstück selbst dürfen keine weiteren Garagen oder Carports gebaut werden. „Wir wollen die Freiflächen zwischen den Baukörpern erhalten“, sagte Metzger. Der Vorentwurf des neuen Bebauungsplans sieht dort nur Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Mülleimer vor. Die Höhe der einzelnen Gebäude soll sich an der Größe der Nachbargebäude orientieren und alle Flächen, die nicht bebaut werden, müssen als Grünflächen angelegt werden. Insgesamt sind auf dem Gelände sechs Bäume vorgesehen.

Lärm der Remstalstraße ist enorm

Kopfzerbrechen bereitet den Planern die viel befahrene Remstalstraße. Wie ein Gutachten ergeben hat, werden dort die zugelassenen Lärmemissionen überschritten. „An dieser Stelle ist der Lärmschutz ein großes Thema“, sagte Metzger, wobei ein aktiver Lärmschutz nicht möglich sei. Deshalb müssen die Grundrisse der Wohnungen in den betroffenen Gebäuden so gestaltet werden, dass nur die Nebenräume zur Remstalstraße hin liegen. Zudem müssen die Wohnungen Lärmschutzfenster erhalten. „Es gibt also Lösungsansätze“, versicherte Metzger.