Stabwechsel in der Jugendmusikschule

Aichwald. Nach den Sommerferien steht im Leitungsteam der Jugendmusikschule Aichwald ein Generationswechsel an. 26 Jahre hat Inge Kocher als Schulleiterin die Musikschule durch Höhen und Tiefen geführt. Jetzt geht sie in den wohlverdienten Ruhestand. Und auch ihre Kollegin Susanne Nachbar, die als stellvertretende Schulleiterin und Geschäftsführerin über Jahrzehnte in der Arbeit der Schule wesentliche Akzente gesetzt hat, wird ihre Ämter in jüngere Hände geben. Im Rahmen eines Sommerkonzertes wurden beide Musikpädagoginnen in der Schurwaldhalle feierlich verabschiedet.

Es gab viel Musik und lobende Worte. Dorit Blasum, die Vorsitzende des JMS-Trägervereins, verglich die Jugendmusikschule mit einem Schiff. „Inge Kocher und Susanne Nachbar haben den Zweimaster stets in ruhigem Fahrwasser gehalten, mussten dabei jedoch auch so manche Klippe umschiffen“. Dies sei ihnen hervorragend gelungen. Beide seien mit großem Engagement und Leidenschaft an ihre Aufgaben herangegangen: „Die Musikschule ist für Sie zu einer Lebensaufgabe geworden“. Die Vorsitzende hob hervor, dass Inge Kocher seit 43 Jahren die Querflötenklasse an der Jugendmusikschule betreut und Susanne Nachbar vor 49 Jahren als junge Klavierlehrerin begonnen habe. Für die Treue zur Schule und die hervorragende Leitung gab es nicht nur lobende Worte, sondern auch einen Reise-Gutschein, der die beiden Musikerinnen nach Dresden führen wird. Dorit Blasum stellte die neue Leitung der Jugendmusikschule vor. Andrea Lips wird Schulleitung und Geschäftsführung übernehmen, unterstützt von der Stellvertreterin Debora Allenspach, die bereits seit zwei Jahrzehnten als Klavierpädagogin an der Schule wirkt.

In die Dankesworte stimmte der Bürgermeister Andreas Jarolim ein. Er überbrachte die Grüße und den Dank der Gemeinde. „Inge Kocher und Susanne Nachbar haben mit der Gemeindeverwaltung hervorragend kooperiert und die Jugendmusikschule auch in der schwierigen Corona-Zeit durch Online-Unterricht am Laufen gehalten.“

Mit launigen Worten lobte Jörn Pachner, der Rektor der Grundschule Aichwald, die Zusammenarbeit mit der Musikschulleitung. „Gemeinsam haben wir das Projekt ‚Die singende Grundschule‘ aus der Taufe gehoben, in dem alle Aichwalder Kinder einen wertvollen Schatz an Liedern kennenlernen.“ Das Miteinander in den Räumen der Grundschule funktioniere hervorragend: „Wenn der Vormittagsunterricht beendet ist, klingt aus den Klassenräumen ein buntes Kaleidoskop von Musik: Von Querflöte bis Klavier, von der Geige bis zur Klarinette.“

Heinrich Korthöber überbrachte die Grüße des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württembergs. „Sie haben ihre Tätigkeit als Berufung gesehen und sich mit Herzblut für ihr Kollegium eingesetzt“. Es sei keineswegs selbstverständlich, dass alle Lehrkräfte einer Musikschule in einem festen Arbeitsverhältnis tarifvertraglich abgesichert sind. Hier habe die Jugendmusikschule Aichwald einen erfolgreichen Weg beschritten. Deborah Allensbach dankte Inge Kocher und Susanne Nachbar im Namen des Kollegiums. „Mit Empathie und Hilfsbereitschaft seid ihr der Ruhepol der Musikschule gewesen“. Den Musiklehrerinnen und Musiklehrern hätten sie die nötigen Freiräume gegeben – Führungsqualitäten, die das gute Klima an der Musikschule bestimmt haben.

Angesichts der lobenden Worte waren Inge Kocher und Susanne Nachbar überwältigt. „Es war eine tolle Zeit“. Viele hätten zum Erfolg beigetragen und die positive Entwicklung der Musikschule und die Kooperationen mit zahlreichen Partnern möglich gemacht. Der besondere Dank der scheidenden Musikpädagoginnen galt der Gemeinde, den Eltern und insbesondere den Schülerinnen und Schülern: „Mit euch zu arbeiten hat uns riesigen Spaß gemacht“.

Den Erfolg dieser Arbeit hörte man im musikalischen Rahmenprogramm. Ob bei den einleitenden Klängen des Schulorchesters mit Beethovens „Ode an die Freude“ oder dem Finale mit Ravels „Bolero“: Die jungen Instrumentalisten der Aichwälder Einrichtung waren mit Begeisterung und Können am Werk. Das Lehrerkollegium erwies Inge Kocher und Susanne Nachbar mit exquisiten Kammermusikbeiträgen und einem fetzigen Tango seine Referenz.