Aichwald. Nicht nur Aichwald hat damit zu kämpfen. Immer mehr Menschen kaufen sich ein Wohnmobil, ohne einen eigenen Parkplatz dafür zu haben. Die Folge: Die Fahrzeuge stehen als Dauerparker am Straßenrand oder auf Wanderparkplätzen, wie beispielsweise in den Aichwalder Ortsteilen Aichelberg oder Schanbach. Jetzt hat der Gemeinderat der Schurwaldkommune reagiert und beschlossen, die Parkdauer auf den Wanderparkplätzen zeitlich zu begrenzen.

Davon betroffen sind neben dem Wanderparkplatz an der Feldkirche in Aichelberg auch die Plätze in Lobenrot, bei der Waldschenke in Aichschieß sowie die Wanderparkplätze Drei Linden zwischen Schanbach und Aichelberg und In den Horben zwischen Aichschieß und Schanbach. Dort dürfen die Fahrzeuge künftig unter der Woche zwischen 7 und 17 Uhr nur noch bis zu vier Stunden am Stück parken. Das ermöglicht es Anwohnern, ihre Fahrzeuge über Nacht dort abzustellen und Wanderer können am Wochenende länger stehen bleiben. Jetzt muss noch das Landratsamt der vom Gemeinderat und der Verwaltung gewünschten Regelung zustimmen. „Letztlich können wir das nicht selbst entscheiden“, sagte Hauptamtsleiter Stefan Felchle während der Sitzung. Zuständig sei die Untere Verkehrsbehörde.

Einige Gemeinderäte störten sich an der von der Verwaltung vorgeschlagenen Höchstparkzeit von vier Stunden, darunter auch Monika Rohland (Bündnis 90/Die Grünen). „Das ist für eine längere Wanderung zu wenig“, sagte sie und schlug stattdessen acht Stunden vor. Vor dem Hintergrund, dass die Beschränkung ohnehin nur werktags zwischen 7 bis 17 Uhr und damit für einen Zeitraum von zehn Stunden gilt, wollte die Mehrheit der Räte an den vier Stunden festhalten. „Ansonsten brauchen wir gar nichts zu machen“, sagte Michael Neumann (SPD). Volker Haug (CDU) verwies darauf, dass die meisten Wanderungen ohnehin an Wochenenden gemacht würden und es da keine zeitliche Begrenzung gebe.

Stefan Felchle lieferte wohl das wichtigste Argument. Er bezeichnete schon den Verwaltungsvorschlag als „Herausforderung, den beim Landratsamt durchzubekommen“. Je länger der Zeitraum sei, desto schwieriger werde es. Laut dem Hauptamtsleiter gebe es zeitliche Begrenzungen normalerweise nur für ein bis zwei Stunden.

Auf die Gefahr angesprochen, dass die Wohnmobilisten ausweichen und ihre Fahrzeuge am Straßenrand abstellen, wenn die Wanderparkplätze künftig als Parkmöglichkeit wegfallen, verweist Aichwalds Bürgermeister Andreas Jarolim auf Pläne der Gemeinde, im nächsten Jahr im Ortsteil Aichschieß im Himbeerweg auf einem gemeindeeigenen Grundstück einen offiziellen Parkplatz für bis zu 25 Wohnmobile und Wohnwagen anbieten zu wollen. Einen entsprechenden Antrag will die Verwaltung im Januar in den Gemeinderat einbringen.

Jarolim geht nach Vorgesprächen mit Vertretern aller Fraktionen davon aus, dass die Räte dem Vorschlag zustimmen werden. Allerdings ist für den Aichwalder Verwaltungschef auch klar, dass die Stellplätze vermietet werden sollen und nicht kostenlos sind. Man sei gerade dabei sich umzuhören, was in anderen Gemeinden dafür verlangt werde. In jedem Fall geht Jarolim davon aus, dass die Parkgebühren nicht überdurchschnittlich hoch sein werden und nennt eine monatliche Gebühr von 30 bis 50 Euro. Schließlich wolle die Gemeinde einen Anreiz schaffen, Wohnmobile nicht einfach am Straßenrand abzustellen. „Aber auch das muss letztlich der Gemeinderat entscheiden“, will der Bürgermeister einem offiziellen Beschluss nicht vorgreifen.