Aichwald. Das Landratsamt Esslingen hat den Gemeinden im Landkreis kürzlich mitgeteilt, wie viele Flüchtlinge sie in nächster Zeit zusätzlich aufnehmen müssen. Laut dem Aichwalder Hauptamtsleiter Stefan Felchle muss die Schurwaldkommune für dieses Jahr mit 15 zusätzlichen Geflüchteten „aus aller Herren Länder“ rechnen, die sie unterbringen muss, und im nächsten Jahr mit 16 weiteren Personen. Laut Felchle hat die Gemeinde in der Anschlussunterbringung in der Krummhardter Straße 80, wo insgesamt 53 Plätze zur Verfügung stehen, derzeit nur noch sieben freie Betten.

Dennoch spricht Felchle von „keiner unlösbaren Aufgabe“. Er verweist auf die zwölf Personen, die im Durchschnitt jedes Jahr die Unterkunft aus verschiedenen Gründen wieder verlassen. „Allerdings sind diese Zahlen nicht in Stein gemeißelt“, sagt Felchle, weder bei den möglicherweise frei werdenden Plätzen noch bei den Zuweisungen. Zu diesen Geflüchteten kommen derzeit noch 80 Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. 54 von ihnen hat die Gemeinde in angemieteten Wohnungen untergebracht, die anderen haben laut Felchle wahrscheinlich selbst eine Unterkunft in der Gemeinde gefunden. Einer Prognose zufolge muss Aichwald in diesem Jahr aber mit 27 weiteren Geflüchteten aus der Ukraine rechnen. Verschärfen könnten das Unterbringungsproblem noch die auf ein Jahr befristeten Mietverträge mit den privaten Wohnungseigentümern.

Die Interimsunterkunft im katholischen Gemeindehaus im Ortsteil Aichschieß bezeichnet er wegen der eingeschränkten Heizmöglichkeit lediglich als „Puffer, falls alle Stricke reißen“. Theoretisch könnten dort bis zu 16 Personen untergebracht werden. Eine Übergangslösung sind auch die zehn Plätze in dem von der Gemeinde ebenfalls in Aichschieß angemieteten evangelischen Gemeindehaus. Dort sind im Untergeschoss sechs Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht, zehn Plätze stehen insgesamt zur Verfügung.

Alles sei ein labiles Geflecht, das auch zusammenbrechen könne. Auf alle Fälle versuche die Gemeinde, die Geflüchteten in angemieteten Wohnräumen unterzubringen. Falls das nicht gelingen sollte, kann Felchle eine Unterbringung in der Sport- oder Gemeindehalle nicht ausschließen.