Aichwald. Ende April sollte der Radweg entlang der Landesstraße 1201 zwischen Aichschieß und der Deponie Weißer Stein fertig sein, doch nun dauern die Arbeiten rund drei Monate länger. „Aktuell ist die Kalenderwoche 30 Ende Juli geplant“, erklärt Projektleiter Martin Frank vom Tiefbauamt der Stadt Esslingen auf Anfrage. Er nennt gleich drei Gründe für die Verzögerung: die schlechte Witterung, eine Umlegung einer falsch liegenden Kabeltrasse, deren Verlauf in den Plänen so nicht einzeichnet war, sowie mehr Arbeit als erwartet.

Radweg in zwei Richtungen

„Zusätzlich wird der 250 Meter lange, bereits bestehende Weg zwischen Waldschenke und Aichschieß auf Regelbreite angepasst“, so Frank. Künftig wird der neue, nun insgesamt 1,8 Kilometer lange Radweg zwischen Aichschieß und der Deponie Weißer Stein parallel zur Landesstraße 1201 verlaufen. Er wird auf der nördlichen Fahrbahnseite in einer Breite von 2,50 Meter als Zweirichtungsradweg geführt. Von dort aus schließt der Radweg an das Radwegenetz nach Plochingen und in Richtung Baltmannsweiler an.

Außerdem werden die Arbeiten für den Radweg genutzt, um auch die Fahrbahndecke der Landesstraße 1201 zwischen dem Kreisverkehr Aichschieß und der Abzweigung zur Landesstraße 1150 zu sanieren. Im Moment wird sowohl am Radweg als auch an der Straße parallel gebaut. „Dabei wird der Radweg schichtenweise fertiggestellt. Aktuell werden die Schotterschichten des Radweges, der Unterbau und die Natursteinmauer unweit der Deponie Weißer Stein gesetzt“, erklärt Frank. Davor wurden Bewuchs und Oberboden auf der Trasse entfernt. Auch die Verbreiterungen für die neuen Querungsmöglichkeiten mit Mittelinseln am Kirschbaumweg und am Postweg sind angelegt und bestehende Kabeltrassen verlegt. Außerdem ist ein Durchbruch unter der Brücke der Landesstraße 1150 hergestellt, um auf dem neuen Radweg eine ebene Durchfahrt zwischen den Brückenlagern zu ermöglichen.

Das Regierungspräsidium bezahlt

(mar). Insgesamt waren für das Projekt gut 2,6 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagt worden. Der Hauptteil sollte auf den Radweg fallen, 780 000 Euro auf die Straßensanierung. „Die Zahlen stimmen derzeit noch. Die Kosten für den Lückenschluss und deren Aufteilung sind noch nicht bekannt“, so Martin Frank. Früheren Angaben zufolge hat das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) einen Puffer von 20 Prozent eingebaut. Die Stadt Esslingen, auf deren Gemarkung die Strecke verläuft, hatte das Projekt 2015 vom RP übernommen. Seitdem ist sie für die Planung und die Umsetzung zuständig, während das RP die Kosten trägt.