Aichwald. Auch in Aichwald stellen immer mehr Campingfreunde ihre Wohnmobile und Wohnwagen am Straßenrand oder auf Wanderparkplätzen ab und blockieren damit Parkplätze für Autos. Sehr zum Leidwesen vieler Anwohner. Deshalb hat der Gemeinderat der Schurwaldkommune im Januar beschlossen, auf dem Gelände des ehemaligen Asylheims am Himbeerweg im Ortsteil Aichschieß einen Parkplatz mit 25 Stellplätzen nur für Wohnmobile und Wohnanhänger zu bauen. Laut Bürgermeister Andreas Jarolim soll der Parkplatz Anfang nächsten Jahres fertig werden. In ihrer jüngsten Sitzung einigten sich die Gemeinderäte auf eine monatliche Miete von 50,42 Euro pro Stellplatz.

Ab dem Jahr 2025, wenn die Gemeinde vor dem Hintergrund geänderter rechtlicher Vorgaben Umsatzsteuer verlangen muss, kostet der Platz 60 Euro im Monat. Wer sein Wohnmobil oder seinen Wohnwagen dort abstellen will, muss zudem einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr unterschreiben. Ferner haben nur Aichwalder Bürger die Möglichkeit, dort einen Stellplatz zu mieten. Ursprünglich hatte die Verwaltung für Ortsfremde eine Ausnahmeregelung vorgeschlagen, doch wurde die auf Antrag der CDU im Aichwalder Gemeinderat aus der Satzung gestrichen.

„Die 60 Euro müssen wir verlangen, damit die Sache für uns einigermaßen wirtschaftlich ist“, sagt Jarolim und verweist auf Investitionskosten von etwa 137 000 Euro. Das ist mehr, als geplant. Als der Gemeinderat Anfang des Jahres den Beschluss fasste, den Parkplatz zu bauen, waren erste Kostenschätzungen noch von 70 000 Euro ausgegangen. Grund für die Verteuerung: Während der Erdarbeiten war festgestellt worden, dass der Boden im Bereich einer früheren Halle mit Schadstoffen belastet war. Zudem hat sich der Untergrund als weniger tragfähig erwiesen, als angenommen. Deshalb musste mehr Baumaterial aufgeschüttet und das Gelände drainiert werden.

Um die Kosten innerhalb der voraussichtlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren wieder einzuspielen, hätte die Gemeinde pro Stellplatz fast 75 Euro im Monat verlangen müssen. „Wir wollten uns aber daran orientieren, was in der Umgebung für einen Stellplatz verlangt wird“, sagt Jarolim. Weniger als die 60 Euro wollte der Gemeinderat laut Jarolim aber auch nicht verlangen, um privaten Vermietern von Stellplätzen nicht in die Quere zu kommen.