Nun kann es losgehen mit den ersten Planungen für den Grundschul- und Kindergartenstandort in Aichschieß. Der Gemeinderat hat der Verwaltung einstimmig grünes Licht für die Vorbereitung eines Architektenwettbewerbs gegeben und dafür außerplanmäßige Ausgaben von 150 000 Euro bewilligt. So sollen möglichst viele Vorschläge für einen Ersatz für die maroden Gebäude von Grundschule und Kindergarten in dem Aichwalder Ortsteil gesammelt werden. Vorher wird das Rathaus unter Einbezug der Nutzer und einer Fach- und Sachjury Flächenbedarf, finanzielle, städtebauliche, ökologische und weitere Vorgaben erarbeiten. Der Ausschreibungstext soll dem Gemeinderat vor der Sommerpause zur Verabschiedung vorgelegt werden. Der Wettbewerb wird sieben Monate dauern, schätzt die Verwaltung. Ein Baustart wäre frühestens im Sommer 2022 möglich. Das Rathaus rechnet mit Mindestinvestitionen von fünf Millionen Euro.

Mehrere Gemeinderäte begrüßten den Startschuss für das Großprojekt. „Die Freien Wähler sind begeistert, dass das Projekt auf den Weg gekommen ist und zur weiteren Entwicklung in Aichschieß positiv beiträgt“, sagte deren Vorsitzender, Albert Kamm. Lob äußerte Grünen-Fraktionssprecher Walter Knapp für die Bürgerbeteiligung in Form einer digitalen Einwohnerversammlung Mitte März.

Dennoch blieben kritische Fragen nicht aus. Er frage sich, wie es um die Multifunktionalität der Räume beispielsweise zur Nutzung für Musikschule und Sportgruppen stehe, sagte Hans-Ulrich Richter, SPD-Fraktionsvorsitzender. Bürgermeister Andreas Jarolim hatte bei der Einwohnerversammlung die Erwartungen mit Verweis auf die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde gedämpft. Über diesen Punkt müsse man noch diskutieren, fand Richter. Anderer Ansicht war Volker Haug, Vorsitzender der CDU-Fraktion. Er dachte, es sei Konsens im Gremium, dass Schule und Kita in Aichschieß weitergeführt werden und die Räume so gestaltet werden, dass sie später anders genutzt werden können, falls die Kinderzahlen zurückgehen. Die Finanzlage der Gemeinde gebe nicht mehr her. Niko Seifried (FDP) bat um eine Einschätzung der Kosten für Erschließung, Bauleitplanung, Abbruch und Entsorgung, die Bauamtsleiter Ansgar Voorwold nicht beziffern konnte. Beantworten konnte er die Frage von Michael Neumann (SPD), warum die Kosten für den Architektenwettbewerb höher seien als beim Wohnquartier im Neubaugebiet Fuchsbühl. Es handele sich um einen offenen Wettbewerb, bei dem mit einer deutlich höheren Resonanz zu rechnen sei. „So ein Wettbewerb wirkt erst einmal teuer, aber er spielt die Kosten später wieder rein“, zeigte sich Voorwold überzeugt.